Text und Bilder von Stefanie Ruprechter
Meine Intention Kunst zu machen ist- etwas zu bewirken; in mir eine Freiheit und um wenigstens etwas versucht zu haben um die Inneren Welten der Menschen zu "bewegen". Und vielleicht sogar um die Systeme, in denen wir leben und die sich vielleicht in uns verankert haben wenigstens zu hinterfragen. Ich bin nicht dafür dagegen zu sein- sondern sich mehr bewusst zu sein. Wir sollen gesellschaftliche Strukturen nicht hassen und uns auch nicht davon „ausklinken“. Doch wir müssen in die Selbstverantwortung gehen- jeder für sich, sodass sich menschlichere, lebenswertere Systeme entwickeln können. Kunst (Musik) ist DAS freiste und ehrlichste Medium, Kunst ist Revolution des Bewusstseins. Ich möchte gern mit meiner Arbeit die Betrachter dazu einladen frei zu assoziieren, Spaß zu haben und frei zu interpretieren. Alle Beschreibungen der Werke sind nur Vorschläge von Deutungen und Empfindungen. Sie sollen nicht ausschließen, dass jeder anders denkt und fühlt auch in Bezug auf künstlerische Arbeiten.
Wo fängt die objektive Welt an und wo hört unsere subjektive Sichtweise auf? Wo ist die Grenze?
Kinder denken noch weniger und sind noch freier im Fühlen und im Sein. Kinder sind nach wie vor meine großen Vorbilder in Bezug auf viele Themen des Lebens und des Seins. Kinder sind die Meister des Seins. Sie sind noch weniger gefangen in Denkmustern, Überzeugungen und unbeweglichen Meinungen. Das inspiriert mich jeden Tag neu.
Es scheint, als ob wir "vErwachsenen", uns selbst und die Welt nicht mehr pur und objektiv wahrnehmen, je älter wir werden. Wie weit ist uns bewusst, dass unsere Inneren Welten mit all ihren Erfahrungen, Kränkungen, Ängsten und Denkmustern unsere Peripherie beeinflusst. Wie weit ist uns diese Färbung der Welt bewusst. Gibt es überhaupt eine objektive Welt in dem Sinne, dass es eine Wahrheit gibt, wenn denn jeder ein anderes Abbild der Welt in seinem Kopfe trägt? Wie weit ist uns diese Verfärbung der Wahrnehmung bewusst? Wie frei sind wir wirklich im Denken und Handeln? Wie weit sind wir gefangen in unseren Mustern, die die subjektive Wahrnehmung verfärben? Wie weit sind wir beeinflusst von Propaganda, Werbung und gesellschaftliche Konventionen?
Subjektive Wahrnehmung- Raum-Zeit und das Sein im Spiel von Stefanie Ruprechter
(Radikaler Konstruktivismus)
Wir ernten, was wir sehen oder verändert unsere Art zu schauen, was wir sehen?
Was wir sehen bzw. wie wir die Welt wahrnehmen verstehe ich als Manifestation unserer inneren Einstellung. Die Einstellung und die Denkweise resultiert bei jedem Menschen aus den individuellen Erfahrungen, Prägungen, die er/sie in seinem/Ihrem bisherigen Leben gemacht oder erlebt hat oder aktuell macht/erlebt. Natürlich spielt die individuelle Wesens- und Denkstruktur auch eine große Rolle. Dies alles wirkt, meiner Meinung nach, wie eine Art Brille oder ein Filter, der die Welt, wie wir meinen, dass sie ist verfärbt und verändert. Alles ist subjektive Wahrnehmung. Jeder Mensch, sei er noch so wissenschaftlich geprägt unterliegt doch immer zu einem bestimmten Anteil seiner/ihrer subjektiven Wahrnehmung.
Die Einstellung zu etwas oder jemanden wirkt sich unmittelbar auf das Wahrgenommene aus. Das Wort „wahrnehmen“ ist daher, meiner Meinung nach, irreführend. Denn wenn wir alle der Subjektivität ausgeliefert sind, seien es auch die einen mehr und andere weniger, kann doch niemand für sich in Anspruch nehmen, dass er die Welt sieht, wie sie tatsächlich ist. Viele Philosophen stellten sich immer wieder die Frage, ob es eine objektive Welt außerhalb von uns überhaupt gibt. Ist es doch Tatsache, dass unser Bild der Welt immer nur eine subjektives Abbild, der Welt außerhalb von uns ist, die erst im Gehirn entsteht. Jeder hat ein anderes Abbild der Welt in seinem Kopf. Neueste Erkenntnisse der Quantenphysik bestätigen ebenfalls, dass die Erwartung des Beobachters sogar Ergebnisse von wissenschaftlichen Studien direkt beeinflussen kann. Finden wir Wahrheit somit ausschließlich in einem metaphysischen Sinne?
Deshalb erlaube ich mir in meinem Beitrag zur Ausstellung die Frage zu stellen: Wie wahr ist das, was wir wahrnehmen? Wie bewusst ist uns die Auswirkung unserer Einstellung auf die Welt außerhalb von uns? Wirkt die subjektive Wahrnehmung, wie eine Art Teufelskreis? Verstärken die sozialen Medien diesen Effekt noch mehr?
Der visuelle Sinn zählt dabei zu den am leichtesten zu täuschenden Sinnen des Menschen. Die Erkenntnisse der visuellen Kommunikation sind der Werbe- und Marketingindustrie, sowie andere meinungsbildenden Institutionen und Propaganda-Maschinerien hinlänglich bewusst und werden auch verwendet und eingesetzt um Menschen und Kollektive zu beeinflussen. Woher wissen wir, welche Meinung uns introjiziert wurde und welche aus unserem eigenen Sinne entstanden ist? Wie können wir wissen, wieweit eine Introjektion zu uns zurück reflektiert, die wir dann scheinbar im Außen, als Tatsache „wahrnehmen“?
Unsere Art zu denken- beeinflusst das, was wir ernten (sehen)
Dabei diskutieren wir vermeintlich über Tatsachen, die wir vielleicht gar nicht als solche bezeichnen können. Wir diskutieren, streiten und bekriegen uns darüber. Wie siehst du die Welt und nicht: Was hast du gesehen? Muss diese Subjektivität als trennend empfunden werden? Ist es nicht etwas, dass uns alle gemein ist? Kann es nicht verbindend wirken? Ich möchte auch gar nicht behaupten, dass es nicht Tatsachen und Fakten gibt, die objektiv und allgemein gültig sind. Jedoch möchte ich alle einladen, seine eigene Meinung zu hinterfragen, denn diese Fakten sind dünn gesät.
Ich möchte mit meiner Arbeit die Menschen dazu inspirieren sich mehr Fragen zu stellen. Sich selbst und die eigene Einstellung und Meinung kritischer zu betrachten und sich öfter die Relativität von allem bewusst zu machen. Auch möchte ich uns alle mehr dazu einladen in sich hinein zu spüren und zu fragen, welchen Nährboden erschaffe ich für diverse Identifikationen im Außen. Woher stammen die Identifikationen mit bestimmten Meinungen und Sichtweisen. Was sie zu sehen glauben, sagt vielleicht manchmal mehr über ihre Einstellung aus, als über das, WAS sie sehen. So gut, wie Alles hat mehrere Blickwinkel, alles ist relativ.
Bei Interesse an den Bildern, können Sie mich gerne kontaktieren. 00436606543415
aktuell sind fast alle hier abgebildeten Bild bei Balthasart verfügbar.
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